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Gesundheitsexperten raten zur E-Zigarette, wenn Rauchstopp nicht gelingt

Gesundheitsexperten raten zur E-Zigarette, wenn Rauchstopp nicht gelingt

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Gesundheitsexperten raten zur E-Zigarette, wenn Rauchstopp nicht gelingt

Wir fordern seit Jahrzehnten die Reduktion tabak-assoziierter Gesundheitsschäden. E-Zigaretten können als alternative Nikotinzuliefersysteme einen Beitrag dazu leisten. Das zeigen unsere Erfahrungen mit Raucherentwöhnungsprogrammen: Sie helfen vor allem erwachsenen Rauchern, die den Rauchstopp mit anderen Mitteln nicht schaffen. Werden Raucher durch undifferenzierte Medienberichte verunsichert, bringt man sie hingegen dazu, beim Tabakrauchen zu bleiben

Univ. Doz. Dr. Ernest Groman, wissenschaftlicher Leiter des Wiener Nikotin Instituts

Wien (OTS) - Die Berichterstattung zu Lungenerkrankungen in den USA hat Raucher, Dampfer und die breite Öffentlichkeit hierzulande verunsichert. Auf Initiative des Wiener Nikotin Instituts, das sich seit mehr als 20 Jahren der Raucherentwöhnung widmet, beleuchten renommierte Gesundheitsexperten die aktuelle Faktenlage zur E-Zigarette und sind sich einig: Der europäische Markt für E-Zigaretten ist streng reguliert. Produkte registrierter Hersteller sind ein wirksames Hilfsmittel bei der Raucherentwöhnung. Die vollständige Abstinenz bleibt dennoch das oberste Ziel. Beim Mediengespräch im Museumsquartier in Wien erklären sie, warum der Rauchstopp schwierig ist und sie die E-Zigarette erwachsenen Rauchern als Alternative empfehlen.

In Österreich sterben jährlich 14.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. „Deshalb muss über weniger schädliche Alternativen zum Tabakrauch wie die E-Zigaretten besser aufgeklärt werden. In den letzten Monaten wurden E-Zigaretten generell unter Verdacht gestellt, Ursache der Lungenvorfälle in den USA zu sein. Man sollte das differenzierter betrachten“, sagt Sozialmediziner Dr. Michael Kunze, emeritierter Professor der Medizinischen Universität Wien.

„Nach der jüngsten Stellungnahme des amerikanischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention CDC vom 15. Oktober 2019 kommt selbstgemischten Liquids, die die psychoaktive Substanz THC und ein illegales Vitamin E enthalten haben, eine zentrale Rolle beim Ausbruch der US-Erkrankungen zu. Bezogen wurden die Substanzen meist über informelle Quellen oder illegale Händler. Dieser riskante und unsachgemäße Gebrauch sollte nicht vermischt werden mit in Österreich oder Europa zugelassenen, geprüften E-Zigaretten-Produkten“, sagt der schwedische Verhaltensforscher Dr. Karl Fagerström. In Europa sind E-Zigaretten seit über zehn Jahren erhältlich. Die EU-Tabakproduktrichtlinie TPD liefert einen verlässlichen und bewährten gesetzlichen Rahmen, der die Inhaltsstoffe und Zusammensetzung von E-Zigaretten in Europa strikt reguliert. „Vorfälle wie in den USA kennen wir bisher in Europa nicht, wenn seriöse Produkte verwendet werden“, sagt Kunze.

Dampfen besser als Rauchen und hilfreich beim Rauchstopp

Wir fordern seit Jahrzehnten die Reduktion tabak-assoziierter Gesundheitsschäden. E-Zigaretten können als alternative Nikotinzuliefersysteme einen Beitrag dazu leisten. Das zeigen unsere Erfahrungen mit Raucherentwöhnungsprogrammen: Sie helfen vor allem erwachsenen Rauchern, die den Rauchstopp mit anderen Mitteln nicht schaffen. Werden Raucher durch undifferenzierte Medienberichte verunsichert, bringt man sie hingegen dazu, beim Tabakrauchen zu bleiben“, sagt Univ. Doz. Dr. Ernest Groman, wissenschaftlicher Leiter des Wiener Nikotin Instituts.

Laut DEBRA-Studie[1] (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2018) ist die E-Zigarette in Deutschland inzwischen das wichtigste Mittel zur Entwöhnung vom Tabakrauch. In Großbritannien sind ca. 1,7 Millionen ehemalige Raucher auf das Dampfen umgestiegen, weitere 1,4 Millionen Raucher haben mit der Nutzung der E-Zigarette begonnen.[2]

„Erst kürzlich veröffentlichte das New England Journal of Medicine eine Studie, die zeigt, dass E-Zigaretten doppelt so effektiv in der Raucherentwöhnung sind als andere Nikotinersatzprodukte. Sowohl ähnliche Gewohnheiten als auch der Nikotingehalt spielen dabei eine Rolle“, ergänzt Fagerström.

Dazu gibt Univ. Prof. Dr. med. Gabriele Fischer, Leiterin Suchtforschung und Suchttherapie an der Medizinischen Universität Wien, zu bedenken: „In renommierten Wissenschaftsjournalen publizierte Studien bieten hinsichtlich der Wirksamkeit von E-Zigaretten bei der Tabakentwöhnung noch kein einheitliches Bild. Der Grund dafür: Studiendesigns sind oft schwer vergleichbar. So hängt der Entwöhnungserfolg auch davon ab, ob in den Studiengruppen nur Raucher vertreten sind, die unbedingt aufhören wollen, oder auch welche, die das Ganze halbherzig angehen.“ Dennoch sieht sie in E-Zigaretten, die in Österreich oder der EU zugelassen sind, die bessere Wahl für Raucher.

90 bis 99 % weniger Schadstoffe in E-Zigaretten

 Einig sind sich die Gesundheitsexperten, dass Dampfen die Schadstoffbelastung deutlich reduziert. Prim., Univ. Prof. Dr. Wolfgang Popp, Lungenfacharzt an der Privatklinik in Döbling dazu: „Dampfen reduziert die Schadstoffbelastung im Vergleich zum Rauchen um 90 bis 99 %. Abstinenz ist dennoch die beste Option.“ Diese Einschätzung deckt sich mit jener von internationalen Gesundheitsbehörden wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum[3] oder Public Health England[4].

Jugendschutz: Keine Hinweise für E-Zigaretten als Einstieg ins Rauchen

Auf die Frage, ob Jugendliche Gefahr laufen, durch E-Zigaretten mit dem Rauchen zu beginnen, sagt Suchtforscherin Fischer: „In der Regel steigen Minderjährige mit der Zigarette ins Tabakrauchen ein. International fehlen wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Jugendliche über E-Zigaretten zum Rauchen kommen. Auch aktuelle standardisierte Umfragen in den USA widerlegen einen Zusammenhang“, sagt Fischer. „Wichtig ist, dass alle Hersteller und Händler von E-Zigaretten einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Jugendschutz pflegen. E-Zigaretten sind genauso wie Tabakzigaretten nichts für Jugendliche“, erklärt Groman.

Über das Nikotin Institut

Das Nikotin Institut bietet Hilfestellungen für Raucher, die die Abstinenz vom Tabakkonsum erreichen, bzw. kontrolliert rauchen oder den Umstieg auf weniger schädliche Produkte schaffen wollen. Im Zentrum steht dabei die Reduktion von tabakassoziierten Erkrankungen. Das Institut wird von den Sozialmedizinern Univ.Prof. Dr. Michael Kunze und Univ. Doz. Dr.med. Ernest Groman wissenschaftlich geleitet.

Das Mediengespräch wurde von JUUL Labs unterstützt.

Link zur Fotogalerie: https://www.apa-fotoservice.at/galerie/21158


 

[1] Kotz D, Böckmann M, Kastaun S, et al.: The use of tobacco, e-cigarettes, and methods to quit smoking in germany. Deutsches Ärzteblatt Int 2018; 115 (14): 235–42. Link

 

[2] Use of e-cigarettes (vapourisers) among adults in Great Britain; ASH, zitiert in 6. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2019, S. 44, Hrsg. akzept e.V., Deutsche AIDS-Hilfe

 

[3] https://www.ots.at/redirect/tabakkontrolle

[4] Public Health England

Rückfragen & Kontakt:

Nikotin Institut
Rechte Wienzeile 81/1
A-1050 Wien
www.nikotininstitut.at

Univ.Prof. Dr. Michael Kunze
Tel.: +43 (0)1 / 4277 64646
[email protected]

Univ.Doz. Dr. med Ernest Groman
Tel: +43 (0)1 / 585 85 44
[email protected]

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